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Genealogie | |
Nachnamen | |
Typ. deutsche Nachnamen | |
Häufigkeit Nachnamen 1857 | |
Namen, Zunamen, Adressen | |
Namen Steuerpflichtige 1715 | |
Der Nachname Eiben | |
Der Nachname Gedeon | |
Der Nachname Schürger | |
Genetische Studien | |
Dokumente zu genet. Studien | |
Genetische Genealogie | |
DNA, Genetische Genealogie und Verwandtensuche | |
Der Familienname (FN) Gedeon in Ober-u. Unter-Metzenseifen | ||
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In Unter-Metzenseifen ist/war der häufigste FN Gedeon. Von den 90 Zeugschmiedemeistern, die Geräte zur Bodenbearbeitung
für Ungarn (bis 1918) und den Balkan produzierten, hießen 16 Gedeon. Daneben gibt es noch 16 Handwerker gleichen Namens.
Zur besseren Unterscheidung hat jede Sippe ihren sog. "Hausnamen" : Gedeon - Aftan, - Almascha, - Barga, - Djuro, - Föbe, - Greega, - Grubigl, - Grubega, - Kaiml, - Katis, - Katrul, - Klarejüek, - Koschemaat, - Lankasiml, - Mischen, - Palsteffl, - Parventommes, - Potra, - Preötl, - Schneidajakob, - Schneidas Poli, - Zilimaat, etc. Zwischen 1371 und 1376 werden an der Mündung des Dombachs in die Bodwa die ersten drei Hammerschmieden gebaut. Bei dem Vertragsabschluß mit der Prämonstratenser Propstei in Jooß=Jossau, Jászó, Jasov vor dem Zipser Kapitel in Kirchdrauf, ist der Metzenseifner Richter Christian Gedohn u.a. als Zeuge anwesend. Das ist die erste bekannte urkundliche Nennung des FN Gedohn und gleichzeitig die des ersten Richters. Von den drei Hammerschmieden wird eine benötigt um die Luppe zu schmiedbarem Eisen auszuschmieden, während die anderen zwei Geräte für die Landwirtschaft und den aufblühenden Bergbau herstellen. Die drei Hammerschmieden sind die Keimzelle Unter-Metzenseifens. In Zechbüchern, Zech (Zunft) briefen ist bis Ende des 18. Jh. die Schreibweise Gedohn zu finden. Währen im Urbario Ferdinad III. (1637-1657) schon Gedeon und Gedon geschrieben wird, siehe auch den Stammbaum von Klement Gedeon in Almás von Béla Kempelen und das Wappen des Juraprofessors Ladislaus Gedeon in Großwardein/Nagyvárad heute Oradea in Rumänien. Die Gesellschaft für Namenkunde an der Universität in Leipzig gibt folgende Interpretation: "Die Namensform kann als eine Ableitung zum biblischen Namen Gideon bzw. Gidion mit der Bedeutung "Richter" oder "ein Urteil fällen" erklärt werden. In der Bibel im Buch der "Richter" kann man das nachlesen. Christian Gedohn hat demnach seinen FN durch sein Amt erhalten. Taglöhner und Leibeigene hatten zur damaligen Zeit nur einen Rufnamen(1). In Deutschland und Österreich finden wir auch den FN Gedon. Zwischen Gedohn/Gedon/Gedeon in Metzenseifen und denen in Deutschland und Österreich gibt es keinen Zusammenhang. Diese sind Hugenotten und sind aus Frankreich geflohen und bekamen Asyl in der Markgrafschaft Ansbach. Irgendwann sind sie wieder zum katholischen Glauben konvertiert. Zwei bekannte Künstler aus Ihren Reihen fallen auf: Friedrich Gedon aus Wien, mehrfach an der von Maria Theresia gegründeten Kunstakademie ausgezeichnet, ist an der Ausmalung des St. Pöltener Doms beteiligt. Lorenz Gedon gehört zu Ende des 19. Jh. Zu den bedeutendsten Architekten und Bildhauern in München (2). Béla Kempelen (3) führt in seinem Buch "Ungarische Adelsfamilien" eine ganze Reihe Gedohn/Gedon/Gedeon auf: * Andreas Gedon erhielt am 20. März 1659 einen Adelsbrief mit Wappen. Aufbewahrt im Archiv des Borsod-Komitates, veröffentlicht unter - Vö. Bor. I/230 * Ladislaus Gedeon, Juraprofessor in Großwardein/Natgyvárad, heute Oradea in Rumänien erhält am 2. November 1838 ein Adelsbrief mit Wappen auch für seine Söhne Stephan, Gabriel und Franz (LR.LXVI/727). * Ein Wappensiegel einer Familie Gedeon befindet sich im Archiv des Nógráder und Pester Komitates. Vö. Simon 36; Kösz. 111. Es ist keine Jahreszahl angegeben. * Einen Adelsbrief mit Wappen erhält Klement Gedeon von Maria Theresia (LR.XLI/403) am 14. Mai 1749 ( siehe Anhang ). Auffallend ist ein Bergmann in halber Größe auf dem oberen Schild mit Schlegel und ein in voller Größe stehender in der Mitte des Schildes ebenfalls mit Schlegel. Diese Attribute weisen eindeutig auf seine Herkunft aus Unter-Metzenseifen hin (4). Er war Jurist in Almás/Jablonov, Bezirk Rosenau/Rozsnyó/Roznava. * Sein Enkel Lajos (Ludwig) heiratet eine Karolina Gedeon und seine Urenkelin Maria heiratet einen Gáspár Gedeon. (Siehe Ahnentafel I.) Die Tochter, Karolin, seines Sohnes Ferencz (Franz) heiratet einen Gedeon Lajos, somit kommt der Hausname Almscha nach Unter-Metzenseifen (siehe Ahnentafel II). Viel Fantasie haben die Metzenseifner bei den Rufnamen nicht aufgebracht. Der Zeit entsprechend wurden nur Vornamen von Heiligen ver- wendet, wie es in der Zeit des Barock üblich war. * Eine Familie Gedeon (alias Kovács) lebte im XVII. Jh. Im Abauj- u. Sáros-Komitat. -Vö. Tóth I/313. * Mathias Gedeon, Bürger der Stadt Kaschau/Kassa/Košice, reicher Großgrundbesitzer, nahm mit einem Lazarett auf eigene Kosten und eigenem Personal an den österreisch-preußischen Krieg teil. Am 27. Juni1868 verleiht ihm Kaiser Franz-Josef I. ein Adelprädikat. Er darf das Wappen ( 1749)von Klement Gedeon in Almás führen, denn sein Großvater ist dessen Bruder. Ungarisches Staatsarchiv K 19 Királyi könyvek - königliche Bücher - Band 68 S. 411, einfache Eintragung ohne Wappen. Ich danke meinem Vetter Erwin Eiben, Bad Arolsen und Wilhelm Gedeon, Kaschau für die Unterstützung und Übersetzungen der magyarischen bzw. slowakischen Texte. Literatur: * (1) dtv-Atlas Namenkunde, Vor-und Familiennamen im deutschen Sprachraum, München 1998. * (2) Brigitte Gedon: Monographie über Lorenz Gedon, München. * (3) Béla Kempelen: Magyar Nemes Családok ( Ungarische Adelsfamilien) IV. Band, Budapest, 1912. * (4) Jozef Novák: Rodové erby na Slovensku II. Pet´kova zbierka pecati (Geschlechterwappen in der Slowakei, Die Siegelsammlung Pet´kos). Vydavatel´stvo osveta 1986. Anlagen: Kopien von Wappen und Stammbäumen |