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Genealogie | |
Nachnamen | |
Typ. deutsche Nachnamen | |
Häufigkeit Nachnamen 1857 | |
Namen, Zunamen, Adressen | |
Namen Steuerpflichtige 1715 | |
Der Nachname Eiben | |
Der Nachname Gedeon | |
Der Nachname Schürger | |
Genetische Studien | |
Dokumente zu genet. Studien | |
Genetische Genealogie | |
DNA, Genetische Genealogie und Verwandtensuche | |
Der Familienname (FN) Eiben in Metzenseifen
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Die Frage woher die Gründler kommen, ist, mangels Urkunden, noch immer nicht eindeutig geklärt.
Ich habe versucht, mit einer Expertise des FN Eiben das Problem einzukreisen. Ob es mir gelungen ist,
überlasse ich den Lesern. Den FN Eiben findet man über die gesamte Bundesrepublik verteilt. Ein besonderer Schwerpunkt ist Ostfriesland. Anlässlich einer Geschäftsreise ist mir das aufgefallen. Als Rentner bin ich die Sache gleich nachgegangen. Dabei bin ich auf den Spezialisten für friesische FN gestoßen. Prof. R.A. Ebeling von der Rijksuniversiteit Groningen Faculteit der Letteren schreibt mir: "Was die Herkunft des ostfriesischen FN angeht, so kann ich kurz sein. Eibe ist ein seit dem ausgehenden Mittelalter belegter friesischer Vorname (VN) und Eiben ist dessen zweiter Fall: ein sogenannter Vatersname (Patronym). VN mit Konsonanten am Ende haben im 2. Fall ein -s (Harm - Harms), solche mit einem Vokal ein -(e)n. Ubbo/e - Ubben." Mit den ostfriesischen Eiben haben wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts zu tun. Ich hatte Prof. Ebeling einen kurze Zusammenstellung der Gründler Geschichte geschrieben. Er schreibt weiter: " Nun gebe ich aber zu bedenken, daß Ihre Vorfahren offenbar aus Süddeutschland stammen. (Bergbau und Hammerschmiederei) Unter solchen Unständen muß Eiben wohl anders interpretiert werden, nämlich (a) als eine Variante des im ausgehenden Mittelalter massenhaft auftretenden VN Iwan, Iban; oder (b) als abgeleitet von einem der mehrfach vorkommenden Ortsnamen Eiben und Euban. Für die süddeutsch Namenslandschaft bin ich jedoch nicht zuständig." Die Ableitung von Iwan wird anderenorts kritisiert und verworfen. Um 1200 haben Bergleute aus der damaligen Oberpfalz (Orte: Eibenstock, Eibenthal, Lauterhofen, Krottensee u.a.) die Bergstadt Eibenstock im Erzgebirge gegründet. In einem Prospekt der Stadt wird der Name Eibenstock von den slaw. Namen Ywina, Iba, Iban, Iwan abgeleitet. Die ehemaligen Bergbauorte Eibenstock, Lauterhofen, Krottensee u.a. gibt es nicht mehr, denn sie liegen auf dem Gebiet des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Dieser gehört heute zum Landkreis Pegnitz. Im Historischen Ortsnamenbuch von BayernLandkreis Pegnitz wird unter der Bergbaustasdt Zips, die heute zum Ort Pegnitz gehört, die Ableitung des Ortsnamens Eibenstock aus dem Slawischen verworfen. Da Oberfranken vor der deutschen Kolonisation von Slawen bewohnt war, kann nach meiner Meinung ein gewisser Zusammenhang nicht abgestritten werden. Die Gesellschaft für Namenkunde an der Universität Leipzigschreibt mir wie folgt: "Wir erklären Namen unter sprachwissenschaftlichem Aspekt, d.h. wir sehen, was dieses sprachliche Zeichen als Name bedeutet bzw. bedeuten kann. Die Frage, wie Ihre Familie und damit der Name Eiben in das Zipser Gebiet kam, können wir nicht beantworten. Das ist Aufgabe der Genealogie. Unter sprachlichem Aspekt kann Eiben folgendes bedeuten: 1. Eibe ist ein friesischer Vorname ...siehe unter Prof. Ebeling in Groningen. 2. Des weiteren wird auf den Zusammenhang mit dem Rufnamen "Iwan" (slaw. Form zu Johann, Kurz- und Koseform "Ivo"), auch"Iban" hingewiesen. Durch gleiche Bildungsstelle der Laute "b" und "w" kommt es oft zum Wechsel dieser. "I" wird sprachgeschichtlich zu "ei", aber nicht in den niederdeutschen Mundarten (vgl. niederdeutsch.: min, hochdeutsch.: mein), so daß aus "Iwan" über " Iban" Eiban, abgeschwächt Eiben werden kann. 3. Auch auf den Zusammenhang des FN Eiben mit Ortsnamen(ON) wird verwiesen. Es gibt mehrfach in Bayern Eiben, Euban, letztere Form ist eine hyperkorrekte Wiedergabe des ei, was mundartlich von eu entrundet wurde; vgl. mundartl.: heite, hochsprachl.: heute. In der Oberpfalz gibt/gab es den Bergbauort "Eibenstock, Eibenthal". "Euben" nahe Bayreuth. Auch im Sächsischen und anderswo gibt es Orte mit "Eib-, z.B. Eibau, Euba" usw. Die meisten dieser Orte haben eine Beziehung zum Baum Eibe (Taxus- das Holz gilt als besonders zäh, elastisch, schnellwachsend und für Bögen besonders geeignet). Das Wort geht auf ahd." iwa", "iha"; mhd. "iwe", "ibe"zurück. Durch die Gleichheit der Stämme mit den Personennamen mischt sich alles, so daß eine genaue Unterscheidung, was woher kommt, nicht möglich ist. Der FN Eiben taucht in der Zips, wie aus Ihren Unterlagen hervorgeht, erstmals 1528 auf (soweit ich die verfügbaren Urkunden und sonstigen Unterlagen untersuchen konnte. Da aber das vormongolische Archiv des Grudherren, der Prämonstratenserpopstei Joos=Jossau, Jászó, Jasov, vernichtet wurde, werden wir es nicht klären können, ob bei der ersten Siedlungswelle nach Siebenbürgen und die Zips, ein "Rufname" (RN) und "Herkunftsname" (HN) auf Eiben dabei war. Das ist meine Erläuterung). Die Besiedlung der Unterzips erfolgte hauptsächlich im 13. Jahrhundert durch vorwiegend Bergleute und Handwerker, die aus Bayern stammten. Es ist also durchaus möglich, daß Einwanderer aus bayrischen Orten mit Eiben im Ortsnamen diesen Ortsnamen als Beinamen bekamen und er sich so als Familiennamen gefestigt hat. Fest steht, daß der FN "Eiben" aus linguistischer Sicht sowohl ein FN als nach Personennamen sein kann als auch Herkunftsname nach einem Ortsnamen. Interessante ältere Belege: Hans Eiben zu Freiberg (Sa.) 1489 Erhard Eyben aus Ölsnitz (Sa.) Soweit die verkürzte Wiedergabe des Berichtes der Gesellschaft für Namenkunde an der Universität Leipzig." Aus dem Stadtbuch von Göllnitz: Den ältesten Nachweis des FN Eiben in Metzenseifen habe ich im Stadtbuch von Göllnitz gefunden. 1528: ich gebe den Text im Original wieder....."kummen ist der Erber Hans Neydorffer mit dem Erßamen Valenten Eyben von Metzensayffenn hat Hans Neydorffer dem "Valentenn Eybenn" eynen freyenn Hamer vorkaufft gelegen auff unser erdenn in krafft und macht wy er dem Hans Neyendorffer mit seynen gewerckenn noch unser stadt gerechtikeit ist vorlihen und gegeben wordenn, der kauff ist geschehenn in solcher maynung, also her noch folgt,: Das obgemelter "Valenten Eybenn von Metzensayffenn" den hamer hat angenummen umb Fl 280 aber dy bezolung ßol geschehen in solcher maynung, das offt gemelter "Vatenten Eybenn" ßol gebenn dem Erßamen weyßenn Herren Caspar Mülner in 5 Jarenn nocheynander alle Jar Fl 48 Wy es hernoch stet, alß Im Jar 1529 auff pfingstenn vor Fl 12 eyßens auff Jacobi vor fl 12 auff Galli vor fl 12, auff Martini vor fl 12, Alzo des gleichenn das ander Jar, darnoch Im Jar 1530 auff dy vorrigenn tag auch vor fl 48 eysens etc". Bis zum Jahr 1534 hatte Valentin Eyben fl 255 bezahlt. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon Eiben(Hbg.) fries. Patronym Eibl, Eibler, Eiblmayer, Eiblhuber( obd.-bair.) Deuten auf Wohnstätten am Eibengehölz Eib, Eiber, Eyberobd.-bair. (Siehe auch Historisches Ortsnamenbuch von Bayern unter Eyb Stadt Ansbach. Der Siedlungsname ist 1165 als Iwe, 1303-1313 als Ibe und 1317 als Eybe bezeugt). Eibner, Eibler(Wien) s. Eibl. Eibenist auch Ortsname, desgl. Eibenstein (Wien), ON in O.Ö. Eibenschütz: ON in Südmähren und Sachsen. K. Finsterwalder: Tiroler FN "Namen und Wörter, die streng örtlich festgelegt sind, können auch genau nach Lautgesetzen bzw. nach den Gesetzten der Schreibtradition untersucht werden. Erst die Erfüllung dieser Bedingung macht FN- Forschung zu einer wissenschaftlichen Aufgabe. FN können nur regionalbezogen eindeutig geklärt werden. Das 70000 FN-Lexikon von Gottschald führt zu Mißdeutungen. Eibl, Eybl im Brixental, Kitzbühl. HN Eiblberg St. Jakob bei Fieberbrunn. Eipilo, vom Stamm des ahd. Adj. eipar, eibar "scharf, harb, furchterregend". "Pokorny Wb. S. 11": die Verkleinerung (ein Kosename) Eipilo, Eibilo liegt auch im Ortsnamen Aibling (Bad Aibling Landkr. Rosenheim) urk. Eipilinga. K. Finsterwalder S. 55 : Klingeisen = Schmiedt, Hörtnagel, Herttenagel " Härt den Nagel." Der Erbauer der ersten Hammerschmieden 1376 in Metzenseifen, Elias Telgnagel, war offenbar Nagelschmied. Prof. Josef Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen Zweite von Grund auf neubearbeitete Auflage, 1957 2 Bd, C.A. Stark - Verlag, Glücksburg, Seite 285 u. 286 Bd 1: "Eiben, Eyben, selten Eiba(n) In dem merkwürdigen Namen fließen mehrere Quellen zusammen. 1. Wie die nur spärlich erhaltene Form Eiban zeigt, setzt sich der im ausgehenden Mittelalter massenhaft vorhandene Vorname (VN) Iwan, Iban fort. Die bei Ke. 44 ff (Kempten) gegebenen Belege kann ich aus meinen Beständen sehr stark vermehren. Die Frage, inwieweit und wo die Namensformen "Iwan, Iban" auf den Sagennamen Iwein (in der Wolframschen Form "Iwan") zurückgeht, oder wo sie vom Slawischen ( < Johann) hervorgedrungen ist, würde eine Abhandlung nötig machen. 2. mehrfach Ortsnamen (ON) Eiben, Euben s. Eibner 3. dem Baumnamen Eibe (Taxus) Ich belege zunächst die Form Eiban. Als Vorname 1309, Vitztum zu Lengenfeld (O/Pf.): MB XX VII, 85 und/ oder 1336 Eiban Ritter zu Cham (O/Pf.) MB XX VII, 119. Dann als Sippennamen (SN) 1425 Franz Yban, Erzpriester zu Freiberg (Sa.)Freiburger Urkundenbuch(Frei UB. III, 214 u. ö.) 1456 Caspar Iban aus Würzburg Matrikel der Uni Leipzig (LäM. III, 121) endlich die heutige Form Eiben: siehe auch Expertise der Gesellschaft für Namenkunde e.V. Die Verfasserin hat offensichtlich diese Quelle benutzt. O/Pf = Oberpfalz, MB = Monumenta Boica. München 1763 ff. (Collectio nova u. neue Bandzählung). " Horst Naumann, Familienlexikon, Leipzig 1989 Eibisch, Eibig: Ibischo Bitte beachten, daß 1528 erstmals der FN Eiben in Metzenseifen im Stadtbuch Göllnitz nachgewiesen wird. Der Vollständigkeit halber führe ich auch Eiben an, die später gewirkt haben. Es kann zum Gesamtbild beitragen. Ernst Schwarz: Sudetendeutsche FN des 15. u, 15. Jh. (nachhussitisch), Handbuch der Sudetendeutschen Kulturgeschichte Bd. 6 "Eiben, Michael1521 St. Joachimsthal (Silberbergbau), es wurde überwiegend ostfränkisch gesprochen, in Bohemia Jahrbuch 6, 155. Eyban, Wolf Schönwald/Bergbau es wurde nordböhmisch/obersächsisch gesprochen, Graupener Bergbuch 143 von 1530 nebst einen Bruchstück des Graupener Bergbuchs von 1512, eingeleitet u. hersg. von Wilhelm Weizsäcker. Reichenberg u. Komotau 1932 Aus Sudetendeutsche Geschichtsquellen, hrsg. von E. Gierach, H. Hirsch u. R. Weinisch Bd. 5, zitiert nach Schwarz. Mhd. iwin aus Eibe, für den Bogner. Die Bögen waren aus Eibenholz. An iwein des höfischen Epos wird kaum zu denken sein, auch nicht an tsch. Ivan. Eibner, Hans Eybner , Graupener Stadtbuch 259 Eibenstöcker HN, Nickles Eybenstöcker, Kaaden/Nordböhmen (wohl aus der Bergstadt Eibenstock im Erzgebirge, die von Bergleuten aus dem Bergbauort Eibenstock u.a. in der Oberpfalz geründet wurde. Siehe a.a.O.) 1378 Ibenstock bei Aue." Weitere Ortschaften auf Eiben: Eibenberg/Wilhelmstal in Obfr. Eiberg/Tann in Nordbayern. In Ober-Metzenseifen war bis zur Vertreibung 1946 Eiben der häufigste FN. Zur Unterscheidung hatte jede der 19 Sippen/Familien ihren sogenannten Hausnamen, der z.T. auch amtlich verwendet wurde: Eiben - Cile, Eiko, Himmelprát, Knoubloch, Lukreza, Nitschal, Preza, Roisch, Schneidaliese, Skala, Trogschal. In Unter-Metzenseifen gab es 8 Sippen/Familien: Eiben- Fikor, Grölal, Nitschal, Paka, Ploune, Priefträga, Schbaza. Die Eiben - Cile scheinen vor einigen Jahrhunderten zu den begüterten Familien gehört zu haben, denn es gibt in Ober-Metzenseifen den Eichenwald "Ciles Achen" und einen Fußsteig durch die Fluren, den sgn. "Cilesteig". Vereinzelt findet man den FN Eiben auch im Göllnitztal. Angenommen, sie bekanten sich zum ev. lutherischen Glauben, dann sind sie während der Gegenreformation weggezogen; wenn nicht, dann aus wirtschaftlichen Gründen. Die Metzenseifner waren gute Kaufleute. In sehr vielen Konsumgenossenschaften des Abauj-Tornaer Komitates waren sie die Geschäftführer, oder besaßen eigene Geschäfte. Zusammenfassung: Es gibt für viele Interpretationen Anhaltspunkte. Es überwiegt jedoch der Zusammenhang mit der Eibe, besonders im obd./bair. Raum. Das stimmt auch mit der Herkunft der Bergleute und Schmiede überein, wenn man davon ausgeht, daß die Metzenseifner einen überwiegend bayerischen Dialekt sprechen/sprachen. |